Der Literaturwissenschaftler Peter von Matt hat sich in einem Vortrag „über die Wissenschaft in der literarischen Phantasie“ geäußert und sich dabei Gedanken über die Fragen gemacht, warum Wissenschaftler zum einen nur als Verbrecher (wie Faust), Narren (wie Dr. Strangelove) oder Heilsbringer (wie Robert Koch) gesehen werden, und was eigentlich zum zweiten das unausrottbar scheinende Mißtrauen gegenüber der Wissenschaft hervorbringt, das vor allem hervortritt, wenn sie sich mit der Natur beschäftigt. Es scheint etwas mit dem „unvergessenen Verrat am Mythos“ zu tun zu haben, der noch in der Lage war, die Welt als Ganzes zu deuten. Es scheint aber vor allem damit zu tun zu haben, daß die Öffentlichkeit nichts von dem weiß, was ein Wissenschaft im Alltag tut, und – nach Peter von Matt – sie will es auch gar nicht wissen. Sie will erst bedient und dann in Ruhe gelassen werden. Die professionellen Vermittler der Wissenschaft sollten das wissen oder sich anderen Aufgaben zuwenden. Oder könnte die Wissenschaft einen neuen Mythos der Ganzheit schaffen? Goethe war der Meinung, daß das geht. Man muss sie dazu als Kunst denken. Fangen wir damit an und hören wir mit dem anderen Blödsinn auf, der sich als Vermittlung anbietet.