Unter Leuten, die Bücher rezensieren, kursiert der Spruch, daß die Lektüre des Buches nicht schadet, das man besprechen soll. Natürlich kann ein Rezensent auch anders einen Autor mißverstehen, und das bringt demjenigen Probleme, der die Lektüre eines Buches vortäuscht, während er nur eine Rezension gelesen hat. Dies hat der Autor dieser Zeilen fertig gebracht, der in seinen Anmerkungen zu einer atomistischen Moral behauptet hat, der Autor der Buches „Moralische Integrität“, Hans Bernard Schmid, habe diesen Ausdruck benutzt. Dies war nur ein Rezensent, wie ich jetzt nach der Lektüre des genannten Buches feststellen muss, was peinlich ist und wofür ich alle, die betroffen sind oder sich so fühlen, um Nachsicht und Entschuldigung bitte. Schmid benutzt das Wort von der „atomistischen Moral“ gerade nicht, und er verwendet „integer“ nur für Personen und nicht für das von ihm kritisierte Milgram-Experiment, wie es mein Beitrag suggeriert. „Es gibt nicht Gutes, außer man tut es“, so dichtet Erich Kästner unter der Überschrift „Moral“. Mehr kann ich in dieser Sache nicht tun.
Vielleicht doch – Schmid geht es darum, die Moral von Einzelnen in einer Gemeinschaft zu erkunden. Individuelle Moral könnte dann vielleicht sogar tatsächlich atomistisch genannt werden, wenn man den neuen Atombegriff aus der Physik zugrunde legt, in der Atome als verschränkte (kontextuellen) Gebilden angesehen werden, deren Existenz erst durch Wechselwirkung zustande kommt. Aber vielleicht sollte ich es lassen, von Atomen und Menschen zugleich zu sprechen.