In der Ausgabe von NATURE vom 26.1.2012 stellen zwei führende amerikanische Krebsforscher, Harold Varmus und Ed Harlow, „Provokative Fragen zur Krebsforschung“ vor, und sie scheinen es tatsächlich in sich zu haben. Ich bin kein Kenner der Krebsforschung und höchstens ab und zu überrascht, wenn es wieder heißt, daß man in den letzten Jahren mehr gelernt hat als in den Jahrzehnten zuvor. An solchen Behauptungen herrscht kein Mangel, während etwa die Zahl der Patientinnen mit Brustkrebs steigt und steigt.
Nun also vier provokante Fragen, die ich hier in aller Kürze zusammenstelle. 1. Wie wirken erfolgreiche Medikamente gegen Krebsbildung? (Offenbar untersucht dies niemand, und man ist zufrieden mit der Wirkung selbst). 2. Offenbar werden einige Krebszellen resistent gegen Chemotherapien, was die Frage aufwirft, ob bei der Behandlung nicht eine Selektion im Sinne von Darwin durchgeführt wird, die selbstverständlich resistente Tumozellen entstehen lässt. (Offenbar haben Krebsforscher die Bedingungen der Evolution übersehen.) 3. Wie trägt Fettsucht zur Entwicklung von Tumoren bei? (Offenbar geht niemand diesem Zusammenhang nach, den Epidemiologen erkannt und etabliert haben.) 4. Was hat Krebs mit dem Alter zu tun? Warum bekommen Tiere mit kurzen Lebensspannen mehr Krebs als Tiere, die uralt werden?
Die Liste der provokativen Fragen soll verlängert werden, und die Krebsforschung hat noch viel zu tun, wie versichert wird. Das Gefühl der Hilflosigkeit nimmt bei mir totzdem massiv zu.