Wer nach dem Wort „mystery“ sucht, kann am ehesten damit rechnen, es in Zusammenhang mit der Schwarzen Löchern zu finden. Stephen Hawking wird schon dafür sorgen, und New Scientist spricht es in seiner jüngsten Ausgabe aus (8. Februar 2014, S. 41 ff). Dort ist von einem der größten zeitgenössischen Geheimnisse die Rede, wobei in dem dazugehörigen Aufsatz über „Cosmic bombshells“ konkret gemeint ist, dass sich den bislang bekannten zwei Sorten von Black Holes – die von der Masse eines Sterns und die supermassiven, die 30 Millionen Sonnenmassen umfassen – eine dritte Art hinzugefügt hat, die als „primordial“ bezeichnet wird und somit als ursprünglich gilt. Einige der Arbeiten zu diesen Schwarzen Urlöchern basieren auf der Annahme, dass die erstaunlichen Gebilde einen Spin bekommen, wenn sie geboren, erzeugt, geschaffen werden, oder was man so sagen will. Dabei ist zwar zu beachten, dass die Urlöcher mikroskopisch klein sein können – und trotzdem so viel wie der Mond wiegen – oder Ausmaße wie ein Kühlschrank annehmen – und dann mit der Masse von Jupiter ausgestattet sind -, aber die Zuweisung eines Spin zu einem makroskopischen Objekt macht dem Berichterstatter Mühe und bleibt zumindest rätselhaft. Ein Spin ist eine klassisch nicht beschreibbare Zweiwertigkeit etwa eines Elektrons, und es bleibt geheimnisvoll, wie ein Schwarzes Loch diese Qualität erlangen kann. Die dazugehörige Physik kommt ziemlich exotisch daher, was aber einige Physiker nicht daran hindert, in den Urformen dieser Gebilde die seit langem gesuchte Schwarze Materie zu erspähen, die fünfmal häufiger im Universum vorhanden sein muss als das Zeug, das man sieht oder zumindest sehen kann.
Übrigens – die wissenschaftlich unvermeidliche Einsicht, dass das Meiste auf der Welt unsichtbar bleibt – wer hat schon Augen für Röntgenstrahlen und Radiowellen -, hat vor mehr als einhundert Jahren – zu Beginn des 20. Jahrhunderts – Künstler dazu gebracht, die Welt neu zu erfinden. Man war sich einig, dass die Natur gar kein Aussehen hat und dies erst erfunden werden muss, und zwar von Menschen. Mit den Schwarzen Löchern und der Schwarzen Materie und der Schwarzen Energie sind wir wieder da, wo wir nach 1900 schon einmal waren. Mit ist es ein Rätsel, wie wenig heutige Künstler darauf reagieren. Oder bleibt das ein Geheimnis?