Heute beginnt die Woche, in der die Nobelpreistäger bekannt gegeben werden. Schön, daß man darauf gespannt ist. Aber auch Gelegenheit, die Frage zu stellen, warum die Laureaten des letzten Jahres weniger in Erinnerung geblieben sind als Schnee vom vergangenen Jahr auf den Strassen. Eine Antwort besteht darin, daß es nicht die Spur von Kritik an den Preisträgern gibt. Stockholm nennt Namen, und alle Medien verfallen in der Modus der Anbetung. Wir gehen in die Knie, neigen das Haupt und übersehen, was die ausgezeichneten Personen auszeichnet (und verstehen nichts von ihren Fähigkeiten und dem Grund für ihre Wahl). Wir verschenken mit dem Nobelpreis ein wunderbares Marketinginstrument, mit dem man Wissenschaft populär machen könnte. Wir werden auch in diesem Jahr Anfang Dezember, wenn die Preise veregeben werden, keinen der Namen mehr kennen, auf die wir jetzt so gespannt warten. Schade eigentlich.