„Publish or perish“, so sagt man, was nicht bedeutet, daß man gleich erschossen wird, wenn man nichts publiziert. Es bedeutet aber, daß sich dort, wo über das Publizieren entschieden wird, merkwürdige Dinge ereignen können, die Konsequenzen bis zum Nobelpreis haben können. Wer als (unbekannter) Autor etwas in einem renommierten Journal veröffentlichen möchte, bekommt zuerst anonyme Kommentare von (meist berühmten) Reviewern und wundert sich manchmal, daß kurz darauf andere Laboratorien (mit berühmten Leitern) seine Ergebnisse auch gefunden haben. Wann schafft man die Unsittte des anonymen Gutachters ab und führt dafür den anonymen Autor ein, was zur gleichen Bewertung aller eigereichten Beiträge führt und nicht die (meist amerikanischen) Promis bevorzugt, die dann nicht wegen ihrer Ideen, sondern wegen ihres Namens publizieren dürfen? Reviewer mit Namen dürfen dann in der Publikation erwähnt werden, wenn ihre Bewertung gültige Hinweise und nützliche Vorschläge liefern. Das lohnt sich für alle und macht Wissenschaft ehrlicher. Vielleicht gibt es ja Leute, die das nicht wollen und die Anonymität schätzen.