Im Oktober 2009 fand in dem auf Long Island gelegenen Cold Spring Harbor Laboratorium eine Tagung statt, die sich mit „Personal Genomes“ beschäftigte, also mit der Möglichkeit, daß wir eines baldigen Tages als Baisinformation die genetische Information unser Zellen bekommen. Als im letzten Jahrhundert zum ersten Mal über die Offenlegung der drei Milliarden Bausteine eines menschlichen Genoms nachgedacht wurde, kostete das Unterfangen einer vollständigen Sequenzierung noch 3 Milliarden Dollar – ein Dollar pro Baustein. Im letzten Jahr gab es Genome für eine Millionen Dollar, in Seattle kosten sie nur noch 20.000 Dollar, Biotech-Unternehmen sind davon überzeugt, daß sie die genetischen Daten für 1000 Dollar liefern können, und eine Prognose sieht vor, daß Genome bald nichts mehr kosten. Die Technik wird so fortschreiten, daß es nicht lohnt, dafür Rechnungen zu stellen, und das ganze Genom kann in einer Stunde erledigt sein. Das heißt, dann kann die Arbeit beginnen, nämlich die Deutung der Daten. Und sie wird ihren Preis haben. Vielleicht liegt er so hoch, daß niemand seine kostenlosen Genomdaten will. Was nichts kostet, ist auch nichts wert. Vielleicht steht diese Einsicht am Ende aller persönlichen Genome. „Ein großer Aufwand schmählich ! ist vertan“ – meint schon Faust.