Nun habe ich mich schon einige Male über die Urknallmaschine in Genf aufgeregt und bin dafür von Leuten mit Schaum vorm Mund beschimpft worden. Ich möchte – wie alle Menschen – geliebt werden und hatte mir deshalb vorgenommen, beim nächsten Schreiben über den LHC am CERN etwas Nettes zu Papier zu bringen (wie ich immer noch sage). Das sollte doch mit der Konferenz gelingen, die in diesen Tagen in Hamburg stattfand, und auf die die Forscher sich selbst ein gutes Zeugnis ausstellten, wie zu lesen war. Immerhin funktioniert die Maschine, sie hat gezeigt, daß sie das kann, was andere Apparate vor ihr konnten, und … und dann? Dann kam nichts mehr. Nur noch tote Hose. Kein Top-Quark, ein wenig Luminositätsgerede, Hoffnungen auf Higgs und Geldgarantien vom Staat. Gut zu wissen. Aber wo bleibt die Wissenschaft? Die Gags der Wirklichkeit schaffen es jetzt auch in diesem Bereich schneller als die Satire zu sein. Die Hoffnung stirbt zuletzt, und vielleicht findet man irgendwann doch noch den unsichtbaren Klebstoff, den wir als Dunkelmaterie sehen – oder ist das wieder ein PR-Gag?