Die Berliner Humboldt Universität feiert im Oktober 2010 ihr 200jähriges Bestehen, und so werden viele Festreden gehalten, in denen vielleicht auch der Name der Epoche vorkommt, mit dem die Jahre um 1810 charakterisiert werden – also Romantik. Romantik kann man als Gegenbewegung zur Aufklärung verstehen, die im 18. Jahrhundert mit Enzyklopädien den Eindruck erwecken wollte, fast alles zu wissen, weshalb man auch keine Universitäten mehr benötigte. Fachhochschule sollten reichen. Romantik setzte dageben, daß menschliches Denken und humane Kreativiät offen ist und Wissenschaft als Bildungsprozess nicht abgeschlossen werden kann. Und der Ort dieser Bildung ist die Universität. Die Universität verdanken wir aufgeklärten Menschen dem romantischen Einspruch gegen einen unsinnigen Anspruch der Aufklärung. Wir sollten uns diese Lust an der Romantik bewahren. Sie kennt mehr Möglichkeiten als die eine, die wir gerade als aktuelle Wirklichkeit erleben. Sie hält uns in bildender Bewegung. Vielleicht gibt es neben den „Fest“reden auch die „Lock(ere)“ansprache. Sie sollte mehr Spaß machen.