Manchmal kann man nur Zustände bekommen, wenn Physiker – auch wenn sie an der Harvard Universität lehren – sich bemühen, ohne mathematische Gehhilfe zu erläutern, wie sie die Welt sehen. In Februarheft 2014 von „Spektrum der Wissenschaft“ schildert der Physikprofessor Subir Sachdev in einem Beitrag mit dem Titel „Stringtheorie für Festkörper“ neue Einsichten in die Zustände der Materie, und er lässt dabei Sätze vom Stapel, die einen zur Verzweiflung bringen. Falls jemand wissen will, wie ein punktförmiges Teilchen – etwa ein Elektron – zu verstehen ist, dann wird ihm versichert, es sei der Endpunkt eines Strings, der aus einer Brane in eine höhere Raumdimension ragt. „Ach“, hätte Loriot gesagt, und weiter gelesen: „Wir können das Universum entweder als Menge von kompliziert wechselwirkenden Punktteilchen betrachten, die sich in einer vierdimensionalen Raumzeit bewegen, oder als Strings, die in einer fünfdimensionalen Raumzeit an Branen haften.“ Falls sich jemand wundert – diese Erläuterung gilt als verständliche Wissenschaft. Gemeinverständlich, wie es gemeinerweise auch heißt. Der genannte Harvard Professor kann sicher rechnen – und er kann sogar Goethes Faust bestätigen, der sich beklagt, dass sich dort, wo die Begriffe fehlen, zur rechten Zeit ein Wort einstellt. Denn danach bin ich armer Tor so schlau als wie zuvor.