„Sehen Sie dieses Ei?“ So hat Diderot seinen Kollegen d´Alambert im 18. Jahrhundert gefragt, um hinzuzufügen: „Mit ihm kann man sämtliche Theologenschulen und alle Tempel der Welt einstürzen.“ Ja, das kann man, wenn man das Ei versteht, was Diderot aber nicht vermochte. Das 21. Jahrhundert versteht ein Ei eher noch weniger als das 18. Jahrhundert, und so dient es zwei Physikern dazu, das Problem mit dem Universum zu erläutern. Sowohl Roger Penrose (Cycles of Time) als auch Sean Carroll (From Eternity to Here) haben zwei dicke und höchst gelehrte Bücher über die Zeit geschrieben und lassen darin ein Ei aufbrechen, das sich dann nicht mehr zusammen bekommen. Für die Physiker unserer Tage brechen Eier auseinander. Für die Enzyklopädisten des 18. Jahrhunderts sorgen Eier für neues Leben. So oder so – die Zeit läuft in eine Richtung, und dies versteht man (schon länger) nicht. Das heißt, Carroll schlägt vor, neben dem Ei auch das Huhn zu betrachten, und in diesem größeren Universum versteht man wenigstens, woher das Ei kommt. Aber taucht da nicht ein neues Problem auf, das man ebenfalls schon länger nicht lösen kann? Vielleicht dreht sich doch alles nur im Kreise, was die wesentlich Frage aufwirft, warum das Ei keine Kugel ist. Vielleicht zeigt seine runde Spitze die Richtung an, die wir suchen.