Mein Vater hat mich einmal mit der Frage geärgert, „Was ist flüssiger als Wasser?“. Nachdem mein Rumraten nichts gebracht hatte, sagte er, „Deine Bitte um mehr Taschengeld – die ist überflüssig.“
Überflüssig – das soll die Suche mit Hilfe von Google werden, wie einige Fachleute der Computerbranche möchten, die dabei sind, den Maschinen Semantik beizubringen. Das heißt, die Chips sollen nicht nur Zeichen erkennen, sondern darüber hinaus verstehen könne, was die Zeichen bedeuten.
Semantik galt bislang als uneinnehmbare Hochburg der Sprache, die mit Grips funktioniert, wobei der Twist darin besteht, daß niemand eine Ahnung hat, wie das Gehirn zum Beispiel einer Szene Bedeutung entnimmt. Wenn ein rotes Gebilde sich rasch auf mich zubewegt – wie erkennt das Gehirn, daß dies Gefahr bedeutet?
Die Zahl der Ankündigungen von semantischen Maschinen nimmt zwar zu, aber noch war nicht zu erfahren, wie die Programmierer ihrer Hardware beigebracht haben, Bedeutungen aus Zeichen zu generieren. Das ist sicher am Anfang der Entwicklung noch ein Betriebsgeheimnis. Hoffentlich ändert sich das zum Ende hin. Sonst wird Google nicht flüssiger als Wasser. Ob ein Chip einmal genug Grips haben wird, um sich an dem Wortspiel zu erfreuen?