„Wurde die Relativität schon ausreichend verstanden?“ So fragt eine Anzeige auf Seite N2 der FAZ vom 26.09.12, und der Auftraggeber für die Anzeige meint das ernsthaft physikalisch, weil er hofft, die Bewegung eines Intertialsystems relativ zum Gravitationsfeld messen zu können. Ich möchte die Frage noch ernsthafter öffentblich stellen: „Wurde die Relativität schon ausreichend verstanden?“ Immerhin ist die Theorie über 100 Jahre alt und über100.000mal erklärt worden, etwa in all den Vorträgen, die in Einsteins Jubiläumsjahr 2005 gehalten worden sind. Also – hat jemand die Relativität verstanden, etwa so wie Dietrich Schwanitz in seinem Buch „Bildung“, wo er kurz zusammenfasst, „Alles ist irgendwie relativ“? Wer kann mehr sagen? Ich will vor allem wissen, wer von den sogenannten Bildungsexperten, Bildungsforschern, Bildungspolitikern und den für die Wissenschaftskomunikation zuständigen Leuten etwa bei der DFG oder im Stifterverband auch nur ein einziges nichttriviales Sätzchen über die Relativität sagen könnte, ohne jetzt rasch zu googeln oder einen befreundeten Physiker zu fragen. Ich vermute, daß die Antwort deprimierend ausfällt und nicht weit über Null hinauskommt. Wir reden viel über Bildung, und während wird das tun, bleiben wir so dumm „als wie zuvor“.