Der Banker und der Soziologe – Josef Ackermann und Ulrich Beck – sorgen sich um die Kernschmelze. Der Reiche – aus Frankfurt – meint, wenn die Staaten nicht weiter Geld in den Markt pumpen und die Banken von ihrem Riesengewinn nicht ein Bitzele zurüch reichen, gebe es eine Kernschmelze. Und der Denker – aus München oder so – meint, daß es die Atome selbst sind, die bei einer Kernschmelze dran glauben müssen – und nicht nur der Reaktor, von dem die Techniker sprechen.
Es ist offensichtlich – zwei gern gefragte und viel gehörte Herren reden metaphorisch über Dinge und verstehen weder die Sachlage noch die Bilder, die sie benutzen. Und trotzdem hört die Gesellschaft hin, zeigt das Zeug im Fernsehen, druckt es in Zeitungen für kluge Leser und sicher auch sonstwo.
Ich weiß jetzt, wo die Debatte über Bildung anfangen muss. Nicht unten in den Schulen, sondern oben in den Chefetagen undauf den Lehrstühlen. Wie wäre es mit einer simplen Klassenarbeit für Ackermann und Beck. Einfache Grundfragen des Lebens – zum Beispiel wie man Energie messen und speichern kann und wie man sicher weiß, daß Atome existieren und einen Kern haben. Ich wette, da hätte die Gesellschaft eine Menge Spaß, wenn sie das Abgegebene durchsieht.