„Heute wird der Urknall simuliert“, meldet meine Zeitung am Morgen (30.03.2010), dabei ist doch noch gar nicht der 1. April. Es ist schon komisch – erst bekommt man am LHC am CERN den Stromfluß nicht in den Griff und produziert einen technischen Kurzschluß. Dann bekommt man gleich den Anfang der Welt in den Griff und produziert einen geistigen Kurzschluß. Was mich besonder ärgert, steckt in der Tatsache, daß dieses Versprechen schon länger in den Hochglanzbroschüren steht, die in Genf verteilt werden. Offenbar lassen sich die Leute mit dem Urknall beeindrucken, selbst wenn ihnen Schwarze Löcher Angst machen. Mit dem Urknall macht man sich so wichtig wie die Hirnforscher mit der albernen Debatte über Willensfreiheit. Überall Simulanten am Werk, Leute, die so tun, als ob sie Wissenschaft treiben. Wer simuliert, kann auch den Urknall simulieren. Wie gesagt – wer den Anfang der Welt mit einem Knall erklärt, hat einen. Die Leute am CERN haben ihn sogar freiwillig – es sei denn, sie fragen die Hirnforscher. Die können uns retten.