Roger Penrose, der berühmte Autor der legendären „Road to Reality“, hat sein neues Buch publiziert, in dem er den Lesern eine „vollkommen neue Perspektive“ auf das Universum bietet. „Cycles of Time“ heißt das Werk, und in ihm entwickelt der mathematische Physiker aus Oxford die Vorstellung, daß die Welt am (fernen) Ende wieder so wird, wie sie am Anfang schon war, was natürlich nur mit eine mathematischen Trick namens Skalierung (scaling) geht. Auf jeden meint Penrose, daß sich alles in zeitlichen Zyklen abspielt, und um dies zu zeigen, müllt er die Leser mit vielen Formeln und Symbolen zu. Es ist eine Unverschämtheit, daß der Verlag dabei von einem „lesbaren“ Buch spricht, und es ist albern, die Kreise als neu zu verkaufen. Erstens kennen ältere Kulturen ganz selbstverständlich die Idee einer kreisenden Zeit (Samsara), und zweitens kennt unsere Kultur das Kreisförmige der Welt seit der Antike. Neu ist bei Penrose nur der Mut, diese archetypischen Ideen mit dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik und seiner wachsenden Entropie zu verknüpfen. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.